Dysorthographie: umfassender Leitfaden für Logopäden
Die Dysorthographie ist eine spezifische Lernstörung der Rechtschreibung. Oft mit Dyslexie assoziiert, kann sie auch isoliert auftreten. Sie zeichnet sich durch anhaltende Schwierigkeiten aus, Wörter korrekt zu schreiben, trotz angepassten Unterrichts. Dieser Leitfaden stellt die Arten der Dysorthographie, die Bewertung und die Rehabilitationsstrategien vor.
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Was ist Dysorthographie?
Dysorthographie ist eine spezifische Störung des Erwerbs der Rechtschreibung, neurobiologischen Ursprungs. Sie äußert sich in anhaltenden Schwierigkeiten, Wörter korrekt zu schreiben, ohne dass eine intellektuelle Beeinträchtigung, eine sensorische Störung oder ein Mangel an Bildung vorliegt.
Sie ist oft mit Dyslexie (Lese-Störung) assoziiert, kann aber auch isoliert auftreten. Wenn beide Störungen vorhanden sind, spricht man von Dyslexie-Dysorthographie.
Arten der Dysorthographie
| Typ | Betroffenes Mechanismus | Typische Fehler |
|---|---|---|
| Phonologisch | Phonem-Graphem-Konversion | Phonetisch nicht plausible Fehler: "bateau" → "pato" |
| Oberflächen | Orthografisches Lexikon | Fehler bei unregelmäßigen Wörtern: "femme" → "fame" |
| Gemischt | Beide Wege | Alle Arten von Fehlern |
Arten von Rechtschreibfehlern
Phonologische Fehler
- Auslassungen: "arbre" → "abre"
- Hinzufügungen: "partir" → "paretir"
- Substitutionen: "chapeau" → "sapeau"
- Umkehrungen: "pour" → "poru"
Gebrauchs-/lexikalische Fehler
- Unregelmäßige Wörter: "monsieur" → "mesieu"
- Homophone: "a/à", "son/sont"
- Stumme Buchstaben: "temps" → "temp"
Grammatikalische Fehler
- Übereinstimmungen: "les chats noir"
- Konjugationen: "ils mange"
- Grammatikalische Homophone: "et/est", "ce/se"
Bewertung
- Wortdiktat: regelmäßig, unregelmäßig, Pseudowörter
- Satz-/Textdiktat
- Spontane schriftliche Produktion
- Qualitative Analyse der Fehler
- Lesebewertung (oft assoziiert)
- Phonologische Bewusstheit
Logopädische Intervention
💡 Prinzipien der Rehabilitation
- Zielgerichtet den Typ der Dysorthographie (phonologisch, oberflächlich, grammatikalisch)
- Explizit die Regeln und Strategien
- Multisensorisch: sehen, hören, schreiben, buchstabieren
- Wiederholung und Automatisierung
- Metakognition: lernen, sich selbst zu lesen
Arbeitsachsen
- Phonologische Bewusstheit: Segmentierung, Manipulation der Laute
- Phonem-Graphem-Zuordnungen: systematisches Lernen
- Orthografisches Lexikon: Einprägen häufiger und unregelmäßiger Wörter
- Rechtschreibregeln: explizit, mit mnemonischen Mitteln
- Grammatik: Übereinstimmungen, Konjugationen
- Strategien zur Überprüfung
Schulische Anpassungen
- Zusätzliche Zeit
- Computer mit Rechtschreibkorrektur
- Keine Bestrafung der Rechtschreibung (außer bei Diktaten)
- Angepasstes Diktat: Lücken, Multiple-Choice, verkürzt
- Mündliche Bewertung, wenn möglich
- Hilfsmittel: Memos, angezeigte Regeln
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Häufig gestellte Fragen
Nein, nicht immer. Die meisten Dyslektiker haben auch eine Dysorthographie (Lesen und Schreiben teilen sich Mechanismen). Aber Dysorthographie kann ohne Dyslexie existieren: die Person liest korrekt, hat aber Schwierigkeiten beim Schreiben. Dies ist insbesondere der Fall, wenn der lexikalische Weg (orthografisches Gedächtnis) betroffen ist.
Der Korrektor ist eine wertvolle Hilfe, reicht aber nicht aus. Er korrigiert nicht alles (grammatikalische Homophone, falsch geschriebene, aber existierende Wörter) und ersetzt nicht das Verständnis der Regeln. Die Rehabilitation zielt darauf ab, die Rechtschreibfähigkeiten zu verbessern, und der Korrektor ist ein ergänzendes Hilfsmittel.
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