Über den Kurs
Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit Erkrankungen: Methoden und interdisziplinäre Koordination
Verstehen, vorbeugen, intervenieren und im Team koordinieren
👩⚕️ Zielgruppe Gesundheitsfachkräfte, Pflegekräfte in Altenpflegeheimen, Krankenhausdienste, ESA, SSIAD und Einrichtungen zur Unterstützung von Personen mit Alzheimer, Parkinson, Depressionen, bipolaren Störungen oder anderen Erkrankungen, die das Verhalten verändern können.
⏱️ Dauer 2 Tage Ausbildung (14 Stunden) verteilt auf 6 progressive Module
💻 Modalitäten 100 % Online-Schulung, zugänglich von Ihrem Computer oder Tablet. Sie lernen in Ihrem eigenen Tempo, wann immer Sie möchten, ohne zeitliche Einschränkungen.
Was Sie lernen werden
Die Begleitung einer Person, deren Verhalten sich ändert — Unruhe, Ablehnung von Pflege, Widerstand, Umherwandern, Schreien — erfordert weit mehr als Geduld. Es erfordert, zu verstehen, was vor sich geht, seine Handlungen anzupassen, seine Interventionen mit dem Team zu koordinieren und die eigene Fähigkeit zur Pflege über einen längeren Zeitraum zu bewahren.
Diese Schulung gibt Ihnen einen soliden klinischen Rahmen, um Verhaltensweisen zu interpretieren: Ein Verhalten ist niemals “willkürlich”, es drückt immer etwas aus — Schmerz, Verwirrung, unerfülltes Bedürfnis, sensorische Überlastung, Angst oder eine schlecht angepasste Umgebung. Sie lernen, die Verhaltensmanifestationen mit den zugrunde liegenden Erkrankungen zu verknüpfen und modifizierbare auslösende Faktoren zu identifizieren.
Sie werden konkrete nicht-pharmakologische Interventionen entdecken: Umweltanpassungen, Strukturierung der Pflege, positive Kommunikation, Personalisierung des Verlaufs. Sie werden die Protokolle für Krisenmanagement und Deeskalation beherrschen, die Rollenkoordination im Team und die Bedeutung des Nachereignisses zur Vermeidung von Rückfällen verstehen.
Sie werden auch lernen, die Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient aufzubauen, die Familie angemessen einzubeziehen und Selbstregulation zu praktizieren, um beruflichem Burnout vorzubeugen. Schließlich werden Sie in der Lage sein, gezielte Übertragungen zu strukturieren, den rechtlichen und ethischen Rahmen zu respektieren und Werkzeuge zur kognitiven Stimulation in das Unterstützungsprojekt zu integrieren.
Am Ende dieser Schulung werden Sie in der Lage sein:
Den klinischen Rahmen der Erkrankungen und Verhaltensweisen zu verstehen
- Verhaltensweisen mit den zugrunde liegenden Erkrankungen zu verknüpfen: Alzheimer (Desorientierung, abendliche Unruhe), Parkinson (Angst, Apathie, Halluzinationen, “on/off”-Phasen), Depression (Reizbarkeit, Ablehnung, somatische Beschwerden), bipolare Störung (Schlaf als Warnsignal)
- Häufige Ursachen zu identifizieren, die eine Störung nachahmen oder verschlimmern: Schmerz, nicht korrigierte sensorische Störungen, Umweltfaktoren (Lärm, Beleuchtung, Temperatur)
- Verhaltensstörungen zu kartieren: Unruhe, Aggressivität, Ablehnung von Pflege, Widerstand, Enthemmung, psychotische Störungen, Apathie, Angst, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Risikoverhalten
- Die Auswirkungen auf die Nachsorge in fünf Dimensionen zu qualifizieren: essentielle Pflege, Sicherheit, kognitive und emotionale Belastung der Person, Organisation der Pflege, klinische Verlauf
- Die Auswirkungen auf die Pflegekräfte zu berücksichtigen: kognitive Belastung, emotionale Belastung, Unordnung am Arbeitsplatz
- Nach Schweregrad zu priorisieren: kritisches Niveau (jetzt handeln), hohes Niveau (innerhalb einer Stunde intervenieren), moderates Niveau (anpassen und neu bewerten)
Nicht-pharmakologische Interventionen umzusetzen
- Die Umgebung anzupassen: angemessene Beleuchtung je nach Tageszeit, Lärmreduktion, Orientierungshilfen, sichere Badezimmer und Schlafzimmer, beruhigende Essbereiche
- Die Pflege in fünf Phasen zu strukturieren: vorbereiten, Kontakt aufnehmen, leiten (Regel 1-1-1), abschließen, dokumentieren
- Positive Kommunikation zu praktizieren: verbale/nicht-verbale/handlungsbezogene Abstimmung, emotionale Validierung, binäre Wahlmöglichkeiten, angepasstes Tempo und Prosodie, Anpassung an Sprachstörungen
- Den Verlauf zu personalisieren: Lichtbiografie, gemeinsame Ziele, personalisierte Rituale, SI-DANN-Plan, Nachverfolgungsindikatoren, Einbeziehung der Familie
Krisen und Nachereignisse zu managen
- Die Situation sofort zu sichern: peripherer Blick, Raumöffnung, angemessene Distanzierung, Reduzierung des Gruppeneffekts, Reduzierung von Reizen
- Das Deeskalationsprotokoll in 6 Phasen anzuwenden: Rahmen, validieren und das Tempo benennen, kognitive Belastung reduzieren, mögliche Kontrolle geben, verankern und stabilisieren, entscheiden und abschließen
- Die Rollen im Team zu koordinieren: Leiter, Unterstützung, Protokollführer, Familien-/Drittbeauftragter
- Das Nachereignis zu leiten: sofortige Wiederherstellung (10 Minuten), Mini-Rückblick (24 Stunden), Rückfallprävention (7 Tage)
- Das Ereignis nützlich zu dokumentieren: Kontext, Auslöser und Sequenz, angewandte Maßnahmen, unterstützende/verschlimmernde Faktoren, Entscheidung und kurzfristiger Plan
Die emotionale Dimension und die Pflegebeziehung zu bearbeiten
- Stimmung und Verhalten zu verknüpfen: Erkennung von Angst/Spannung, Geschwindigkeit/Energie, Selbstwertgefühl und Anpassung der Interventionen
- Die Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient aufzubauen: Vertrauen durch Mikro-Engagements, gemeinsame und verhandelte Ziele, Vorhersehbarkeit durch Routine
- Die Familie einzubeziehen: nützliche Informationen bereitstellen, präzise Rollen definieren (ruhiger Anker, Hüter der Orientierung, Verantwortlicher für Übergänge), expliziter Beziehungs-Pakt, Schutz der Angehörigen
- Selbstregulation zu praktizieren: Vorbereitung vor dem Handeln, Steuerung währenddessen (Tempo, STOP-Schleife, Regulierung durch Handlung), Entspannung danach
- Frühe Anzeichen von Erschöpfung zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten
Sicherheit zu gewährleisten und Risiken zu vermeiden
- Das Sturzrisiko zu minimieren: kurzes Screening, gezielte Anpassungen, Übergangsrituale, Aufstehen in drei Phasen
- Flucht zu verhindern: Szenenwechsel, gesicherte Ausgänge, Verstärkung der Orientierungshilfen, angemessene Maßnahmen
- Die Nacht und Übergänge zu sichern: Vorbereitung auf den Tagesabschluss, Schlafritual, Übergang Bett-Toilette, Teamorganisation
- Den rechtlichen und ethischen Rahmen zu respektieren: angepasste informierte Zustimmung, Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen, Würde und Anstand, nützliche Nachverfolgbarkeit, Vertraulichkeit
- Gezielte Übertragungen zu strukturieren: vorrangiger Grund, aktuelles Muster, getestete Maßnahmen, laufende Entscheidungen, Erwartungen für den nächsten Dienst
Sie gehen mit konkreten Werkzeugen nach Hause: Bewertungsraster für Auswirkungen, Deeskalationsprotokoll in 6 Phasen, Dokumentationsvorlage, SI-DANN-Karten, Teamrituale (Briefing/Debriefing) und Methoden zur Selbstregulation, die ab morgen anwendbar sind.
Bonus: Entdeckung der Anwendungen EDITH (Druckfreier Gedächtnistrainer, ideal für Personen mit kognitiven Störungen) und JOE (Gehirntrainer für motivierte Erwachsene), mit über 30 Spielen, die Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Sprache und Planung ansprechen — zur Integration in das personalisierte Unterstützungsprojekt.
Kursinhalt
Modul 1: Pathologien und Verhaltensweisen: Klinischer Rahmen
-
Assoziierte Pathologien: Alzheimer, Parkinson, Depression/Bipolarität usw.
02:11 -
Panorama der Verhaltensstörungen
02:11 -
Den Einfluss auf die Nachverfolgung qualifizieren
02:11 -
Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Pflegekräfte
02:11 -
Priorisieren nach Schweregrad (Warnzeichen, sofortige Maßnahmen)
02:11 -
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